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Von unserer Mitarbeiterin Anke Koob
"Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe" - dieses hehre Ziel erläuterte Rotary-Govenor Hermann Scherr jetzt anhand des Projektes
"Watermanagement", welches in Sri Lanka erste Früchte zu tragen beginnt. Gemeinsam mit Dr. Hildegard Rimmler, Vizepräsidentin
des Rotary-Clubs Hockenheim, berichtete Dr. Andrea Hilmer-Lossen von den ersten zwei Brunnen, die in diesem Jahr bereits fertig
gestellt werden konnten. Diese versorgen künftig Menschen in der großen Stadt Weligama mit Brauch- und Trinkwasser.
Die Hockenheimer Ärztin sorgte in den vergangenen Monaten dafür, dass "das Geld direkt verwendet werden kann." Unter anderem hatten
die Rotary-Clubs Hockenheim, Schwetzingen-Walldorf sowie Kurpfalz im vergangenen Jahr Spendengelder im Rahmen von Weihnachtsmärkten
und Benefizkonzerten gesammelt.
"Rund 2000 Euro kostet ein funktionsfähiger Brunnen, für den rund 60 bis 80 Meter tief gebohrt werden muss", erläuterte Dr. Hilmer-Lossen,
die bereits seit vielen Jahren in Sri Lanka die Lebensbedingungen kennt und weiß, dass "die Hilfsgelder nach der Tsunami-Tragödie
nun zum großen Teil aufgebraucht sind." Noch immer werde an Häusern gebaut, die Infrastruktur aufgebaut. Aus diesem Grund habe man sich
für diese Form der Hilfe entschieden.
Die Brunnenbohrungen werden daher auch ganz bewusst von Dr. Hilmer-Lossen vor Ort betreut, die Standorte mit Hilfe der Behörden festgelegt.
"Eine Quelle muss nun derzeit für 500 Menschen ausreichen", so Dr. Rimmler bestätigend. Weitere sechs Brunnen sind in Planung.
"Die Menschen freuen sich bereits darauf und haben erkannt, dass unsere Unterstützung ernst gemeint ist", so Dr. Rimmler.
Schließlich ist Hilfe zur Selbsthilfe auch eine Frage der Würde und damit des Vertrauens, betonte Govenor Scherr, der sich freute,
auf diese Weise Menschen der Welt das wirklich Notwendige zukommen lassen zu können. "Die Menschen sollen wieder in der Lage sein,
mit eigenen Händen für ihr Leben zu sorgen", so Scherr. Er freute sich, dass Dr. Hilmer-Lossen die "diffizile und differenzierte
Kleinarbeit vor Ort leistet, lange Gespräche führt und viele Wege geht, bis die Dinge Gestalt annehmen." Auch weiterhin werden
die drei Clubs gemeinsam Gelder sammeln. So findet am 7. November in der Hockenheimer Stadthalle ein Benefizkonzert zugunsten des
"Gewaltpräventionsprojektes in den Hockenheimer Kindergärten" des Rotary-Clubs statt.
Schwetzinger Zeitung
27. Oktober 2007
Bild-Dokumente zum Brunnenbau:
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