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Bild: Das gemeinsame Musizieren im Trommelkreis mit dem Musikpädagogen Willi Ester (hinten, links) und der Klassenlehrerin Katrin
Knoll (3. v. l.) lässt die Schüler der Klasse 6 der Gustav-Lesemann-Schule viel Rhythmus, Lebensfreude und gemeinschaftliches
Miteinander erleben. Über dieses Angebot freuen sich auch Rektorin Ingelore Waag-Broßmann (2. v. l.) und Christian Palmer, Leiter
der Musikschule Hockenheim (rechts). BILD: RCH
Rhythmus, Lebensfreude und Gemeinschaft
Ein überaus unterhaltsames Konzert
mit bekannten Ohrwürmern und
Gassenhauern, dargeboten von
sympathischen und vor allem talentierten
Künstlern, hat der Rotary
Club Hockenheim am Freitagabend
bei einem Benefizkonzert ins Pumpwerk
gebracht. Das „Suburban
Swing Project“ besticht nicht nur
durch seine Musikalität, sondern
auch durch seinen Humor.
Die Band aus Marina Nottbohm
(Klavier und Gesang), Richard
Schmitt (Akustikgitarre), Oliver
Brinkmann (Kontrabass) und Carsten
Wagner (Percussion und Schlagzeug)
begleitet Sänger Philipp Schädel,
der von Frank Sinatra über Dean
Martin bis zu Evergreens von
Gershwin einiges zu bieten hat.
Wie in einem großen Wohnzimmer
Im Pumpwerk herrscht richtige
Wohlfühlatmosphäre. Als wären viele
gute Freunde in einem großen
Wohnzimmer zusammen, hörten
gute Musik und freuten sich über die
gute Unterhaltung. Das Team des
Pumpwerks sorgt für das leibliche
Wohl und setzt die Künstler mit Licht
und Ton sehr schön in Szene.
Auf der Bühne startet das Programm
musikalisch mit „Tea for
two“, Bariton Philipp Schädel begeistert
mit „New York, New York“.
Die Akteure streuen ein bisschen
Comedy ein – nicht zu viel, sondern
gerade richtig, um die Besucher gut
zu unterhalten. Da wird über die
Liedfolge diskutiert, Grimassen geschnitten,
Schlagzeuger Carsten
Wagner probiert alle Teile an seinem
Schlagzeug aus, die Geräusche machen
und natürlich nicht immer passen
– mit Absicht, zum Amüsement
der Zuhörer.
Ob und wann man das berühmte
„My Way“ im Programm platziert,
darüber sind sich Marina Nottbohm
und Philipp Schädel den ganzen
Abend uneins. Der Sänger hat auch
keine Hemmungen, ins Publikum zu
gehen und sich dort das eine oder
andere „Opfer“ zu suchen. Ganz zufällig
befinden sich wohl ein paar
„Professionelle“ darunter.
So wie Barbara Grabowski, die zusammen
mit Schädel „Money makes
the world go round“ singt oder Daniela Hirth, die zu „Sway“ eine super
Tanzeinlage auf die Bühne bringt.
Die Martiniflasche samt Glas steht
auf dem Flügel: Wer Dean Martin interpretiert,
muss trinkfest sein.
Alle Nuancen des Baritons gezeigt
Die Zuschauer freuen sich über Hits
wie „Let’s do it“ oder „Buona sera
signorina“ genauso wie über „Strangers
in the night“ oder „Ol’ man river“,
wo Philipp Schädel alle Nuancen
seines Baritons herauskehrt.
Gute Laune herrscht im Publikum
auf jeden Fall, überall wippen Füße
und Schultern mit und für jeden ist ein Lieblingstitel dabei. Den zweiten
Teil eröffnen Romina Afflerbach und
Daniela Hirth mit „All that Jazz“ aus
dem Musical „Chicago“. Die beiden
gehören zu Schädels Gesangsklasse,
der sich in Hockenheim und Umgebung
als Dirigent und Gesangslehrer
viele Lorbeeren verdient hat.
Gleich darauf stürmen drei junge
Damen die Bühne: Julia Schnitter,
Sarah Kesselring und Charlotte Auer
wollen auch was singen. „Philipp
hat’s erlaubt“, informieren die drei
Marina Nottbohm, die ganz und gar
nicht glücklich über diese „Störung“
im Programm ist.
„Jetzt lass sie doch“, lenkt Bassist
Oliver Brinkmann ein und die Mädels
amüsieren das Publikum mit
„Manah manah“, das gar nicht mehr
enden will. „Jetzt lasst mal wieder die
Erwachsenen ran“, komplimentiert
Pianistin Marina die Mädchen von
der Bühne.
Sie hat ja einiges zu meckern den
Abend über, lässt sich aber doch
zum einen oder anderen Duett mit
Philipp Schädel überreden. Mit ihrem
köstlichen komödiantischen
Talent ist Marina Nottbohm das „i-
Tüpfelchen“ an diesem Abend.
Begabte Hausfrau an der Bar
Sänger Philipp hat derweil an der Bar
eine Dame gefunden, die auch zu einer
Gesangseinlage bereit ist. Unter
viel Applaus betritt Sabine Weyers,
in Hockenheim und Umgebung als
eine der „begabten Hausfrauen“ bekannt,
die Bühne und singt „Let’s
call the whole thing off“. Philipp
Schädel swingt noch mit „Fly me to
the moon“ und langsam geht ein
sehr abwechslungsreicher und vor
allem kurzweiliger Abend zu Ende.
Das berühmte Abschiedsstück
„My Way“ fehlt zum Abschluss
selbstverständlich nicht und die
Standing Ovations des Publikums
sind durchaus gerechtfertigt. Wer
sich Karten für die zweite Vorstellung
im November gesichert hat,
darf sich jedenfalls auf einen sehr
vergnüglichen Abend mit dem „Suburban
Swing Project“ freuen.
© Hockenheimer Tageszeitung, Donnerstag, 23.10.2014
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