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Bild: Beim Tag der kleinen Forscher im Pumpwerk zählt der „Flaschentaucher“ zum Experiment „Forschen mit Luft“. Die Vorschulkinder
entdecken hier das Phänomen „Luft braucht Platz“ und lernen, wie man es durch Druck schafft, einen Gegenstand in einer Flasche
mit Wasser auf- und abtauchen zu lassen. FOTO: ROTARY
Über 70 Vorschulkinder der Kindergärten
Heinrich-Bossert, St. Josef, St.
Maria und Sonnenblume folgten der
Einladung des Rotary Clubs Hockenheim
zum „Tag der kleinen Forscher“
ins Pumpwerk. Nach dem
großen Erfolg im Vorjahr war es für
die Rotarier keine Frage gewesen,
auch in diesem Jahr zwei Forschertage
zu initiieren und zu finanzieren.
Barbara Hackbarth-Burkart vom
Südwest-Metall-Netzwerk Rhein-
Neckar in Mannheim, dem regionalen
Partner der Stiftung Haus der
kleinen Forscher, und die im dritten
Ausbildungsjahr befindliche Erzieherinnen-
und-Erzieher-Klasse der
Helene-Lange-Schule Mannheim
mit ihrer Lehrerin Kerstin Adam hatten
vier Forscherstationen sowie einen
Tisch zum Malen vorbereitet.
Wie sich zeigte, hatten sie mit ihren
Experimenten die richtige Wahl
getroffen, denn die Kinder waren sofort
begeistert bei der Sache. Vor
dem Experimentieren erhielt jedes
Kind einen auf seinen Namen ausgestellten
Forscherpass mit Symbolen
der vier Forscherstationen. War eine
Station absolviert, wurde dies auf
dem Forscherpass mit einem Stempel
dokumentiert.
„Seerose“ entfaltet sich im Wasser
Bei der Forscherstation „Seerose“
spielte Wasser eine Rolle. Zunächst
schnitten die Kinder auf Papierblättern
gemalte Seerosen aus und falteten
sie zu geschlossenen Blüten.
Diese legten sie in einen mit Wasser
gefüllten Topf und staunten, wie
sich die Papierblüten langsam von
selbst entfalteten. Dieses Experiment
verdeutlichte den Kindern die
Kapillarwirkung von Wasser – die
gleiche Kraft, die auch innerhalb einer
Seerose den Saft nach oben und
ihren Kelch zum Entfalten treibt.
Klänge und Geräusche vergleichen
Im Bereich „Forschen zu Klängen
und Geräuschen“ erkundeten die
Kinder unterschiedliche Geräusche,
beispielsweise durch verschiedene
Gegenstände, die in kleinen Plastikdosen
versteckt waren. Spannend
war für sie, jeweils die gleichartigen
Geräusche zu ermitteln.
Ein Forschen mit allen Sinnen vermittelte
den Kindern die „Fühlkiste“.
Zu diesem Experiment hatten die angehenden
Erzieher Tastboxen vorbereitet:
Pappschachteln mit zwei Löchern,
in denen verschiedene Objekte
oder Materialien deponiert waren.
Aufgabe der Kinder war, die darin liegenden
Gegenstände zu ertasten und
zu definieren. Danach hatten sie Gelegenheit,
die auf Blättern vorgezeichneten
Konturen der gefühlten
Gegenstände auszumalen.
Der „Flaschentaucher“ vermittelte
den Kindern das Phänomen „Luft
braucht Platz“. Um dies zu erfahren,
mussten sie einen Trinkhalm knicken
und in zwei gleichlange Schenkel
schneiden, die mit Gummis zusammengehalten
und mit Büroklammern
beschwert wurden. Dieser
„Flaschentaucher“ wurde dann
in eine durchsichtige, mit Wasser gefüllte
Plastikflasche getan und diese
verschlossen.
Beim Zusammendrücken der
Flasche machte sich der Flaschentaucher
auf den Weg nach unten.
Wurde der Druck nachgelassen,
sauste er wieder nach oben. Mit etwas
Übung schafften es die Kinder
sogar, den Flaschentaucher in der
Flasche richtig tanzen zu lassen.
„Diplomierung“ mit viel Beifall
Nach vier Forscherstationen zeichnete
Barbara Hackbarth-Burkart jedes
Kind mit einem „Forscherdiplom“
aus. Jede „Diplomierung“
wurde von der Kinderschar mit viel
Beifall begleitet.
Clubpräsident Prof. Dr. Walter
Götzmann war von den Experimenten
ebenso beeindruckt wie Stefan
Kalbfuss, der für Kindergärten zuständige
Fachbereichsleiter im Rathaus.
Das Resümee des Clubpräsidenten: „Unser Ziel, den frühkindlichen
Forscherdrang zu fördern und
zu begleiten sowie das Interesse für
naturwissenschaftliche Phänomene
und technische Fragestellungen bei
den Kleinkindern zu wecken, wird
mit diesen Forschertagen in einer
tollen Art und Weise erreicht“!
Nach getaner Forscherarbeit
wurden die Kinder vom Rotary Club
im benachbarten Südstadt-Kindergarten
zu Würstchen, kleinen Häppchen,
Obst und Getränken eingeladen.
Der Verpflegung hatten sich aus
dem Rotary-Club Dr. Walter Weidner
und seine Frau Melitta sowie
Margarete Schrank angenommen.
Sie wurden vom Südstadt-Kindergartenteam
unterstützt.
Dass das Forschungsprojekt mit
den Vorschulkindern wieder alle Erwartungen
erfüllte, erfreute auch
Gustav Schrank, der für den Rotary
Club die Organisation federführend
begleitete. Er dankte den über 20
Schülern der Helene-Lange-Schule.
Einen zweiten „Tag der kleinen
Forscher“ organisiert der Rotary
Club in Zusammenarbeit mit der
Louise-Otto-Peters-Schule am
Dienstag, 24. November, im Pumpwerk.
Die Schule ist ein weiterer regionaler
Partner der Stiftung „Haus
der kleinen Forscher“. An diesem
Forschertag nehmen Park-, Heun-,
Friedrich-Fröbel- und Südstadtkindergarten
mit über 100 Vorschulkindern
teil. gs
© Hockenheimer Tageszeitung, 02.11.2015
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