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„Drehen, Rollen und
Rotieren“ – unter diesem Motto stand
das Ferienprogramm des Rotary
Clubs unter Leitung von Susanne
Plappert-Piller. Die Teilnehmer erlebten
einen spannenden Tag im
Mannheimer Technoseum. Dort
wurde den Kindern im Alter von
sechs bis zwölf Jahren eine Führung
geboten. Dabei ging es um Geschichte
und Funktion des Rads.
An Drehbank Hand angelegt
Die erste Museumsstation war ein
hölzerner Tretkran mit Laufrad,
nachgebaut im Maßstab 1:1. Hier
brachten jeweils zwei Kinder das
Laufrad in Schwung, das aufgrund
der Übersetzung einen an einem Seil
befestigten mehrere Zentner schweren
Stein mühelos nach oben zog.
Diese Mechanik, so wurde den Kindern
verdeutlicht, kam wohl über
Jahrhunderte hinweg bei allen größeren
Bauvorhaben zum Einsatz.
Danach wurde ihnen die Funktionsweise
einer Handdrehbank zum
Holzdrechseln erklärt. Auch bei dieser
durfte jedes Kind einmal selbst
Hand anlegen und die Drehbank zugleich
mit dem Fuß antreiben. Solche
Handdrehbänke entwickelten Mechaniker
weiter zu Drehmaschinen,
mit denen sich runde Bauteile aus
massivem Metall herstellen ließen.
Aus diesen kleinen, frühen Werkzeugmaschinen
gingen später die
schweren Walzwerke, große Pressen
und vor allem die spanabhebenden
Maschinen hervor.
Einen weiteren Einblick erhielten
die wissensdurstigen Kinder in eine
mechanische Hausweberei für Hanf
und Leinen. Das Weben zählt ebenfalls
zu den großen Erfindungen in
der Menschheitsgeschichte.
Ein besonderes Erlebnis stellte die
kurze Fahrt mit dem Museumszug in
den Außenbereich des Gebäudes dar.
Der Zug wurde von einer alten
Dampflokomotive gezogen. Vor der
Zugfahrt erfuhren die Kinder, wie
Dampfmaschinen und Dampfloks
funktionieren. Die industrielle Revolution
wurde unter anderem durch
die Dampfmaschine erst ermöglicht
und das Verkehrswesen, der Transport
von Gütern und Personen, kam
erst mit der Eisenbahn richtig in
Schwung. Spannend war das Fahren
mit einer „Laufmaschine“ aus Metall.
Freiherr Karl von Drais hatte 1817
erstmals ein solches Gerät aus Holz
konstruiert und sich mit ihm auf den
Weg von Mannheim Richtung
Schwetzingen gemacht.
„Schneider von Ulm“
Schließlich warfen die Kinder noch
einen Blick auf das Fluggerät Albrecht
Ludwig Berblingers, besser bekannt
als der „Schneider von Ulm“. Er war
im gleichen Jahr, als Drais die ersten
Ausfahrten mit seiner Laufmaschine
unternahm, mit seinem Hängegleiter
in die Donau gestürzt. gs
Wissenschaft zum Anfassen: Um zu erleben, wie ein über ein Laufband angetriebener
Tretkran funktioniert, schlüpften die Ferienprogrammkinder kurzerhand hinein. FOTO: PRIVAT
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