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Zu den Ärmsten der Armen zählen
wohl behinderte Menschen in der
Dritten Welt. In diesem Wissen
spendete die Fördergemeinschaft
Rotary Club Hockenheim dieser
Tage eine erste Rate in Höhe von
4500 Euro an das Behindertenprojekt
Hellabeem bei Weligama, im Süden
Sri Lankas. Diese Einrichtung,
ein Internat, bietet rund 30 behinderten
Kindern und Jugendlichen
eine Heimat, versorgt sie medizinisch,
stärkt ihren sozialen Status
und gibt ihnen Chancen zur beruflichen
Entwicklung, teilen die Rotarier
mit.
Internat betreut und bildet
Dr. Andrea Lossen, ein Gründungsmitglied
des Rotary Clubs Hockenheim
und schon seit Jahren mit Sri
Lanka verbunden, wurde vor Ort auf
diese Behinderteneinrichtung und
die wertvolle Arbeit, die dort geleistet
wird, aufmerksam. Sie berichtete
den Rotariern über Helene Heijen
und Jan van Beek, die vor sieben Jahren
ihr Leben in Holland aufgegeben
und ihr ganzes Vermögen in eine
Stiftung eingebracht hatten.
Mit dieser schufen sie Hellabeem,
eine Behinderteneinrichtung, die
überwiegend Kinder und Jugendliche
mit körperlichen Missbildungen
betreut. Da diesen der Besuch allgemeinbildender
Schulen in Sri Lanka
nicht möglich ist, schult Hellabeem
sie nach ihren Fähigkeiten, beschäftigt
sie und verhilft ihnen nach Möglichkeit
zu einer anerkannten Ausbildung.
So werden am PC Web-Designer
und Grafiker ausgebildet oder die
Reparatur von elektronischen Geräten,
PCs und Handys vermittelt. Mit
diesem Wissen haben die jungen
Männer die Chance, sich selbstständig
zu machen und ihren Lebensunterhalt
zu verdienen. Gelehrt wird
auch Schneidern, Kochen, Pflanzen
und Hauswirtschaften. Dabei
kommt Hellabeem seine eigene
Farm zugute. Sie gewährleistet eine
weitestgehende Selbstversorgung.
Zur Therapie stehen der Einrichtung
ein Physiotherapeut und orthopädische
Hilfsmittel, unter anderem
ein Schwimmbad, zur Verfügung.
Bei Bedarf kommen Orthopäden
zum Einsatz.
Respektvoller Umgang
Angesichts des dort Geleisteten folgten
die Hockenheimer Rotarier der
Bitte der Stiftung, einige dringend
benötigte Sachen beziehungsweise
Projekte zu finanzieren. Der orthopädische
Werkstattbereich war auf
Vordermann zu bringen und neues
Werkzeug anzuschaffen.
Außerdem waren Rollstühle zu
reparieren und neue Rollstühle sowie
spezielles Mobiliar für Körperbehinderte
zu beschaffen. Der
Wunsch der Einrichtung war außerdem,
einen Orthopädietechniker
einzustellen und diesen zunächst
einmal für ein Jahr zu finanzieren –
das macht unterm dem Strich eine
Summe von 4500 Euro.
Dr. Andrea Lossen, die gerade in
Sri Lanka weilte, übermittelte die rotarische
Finanzierungszusage an
Helene Heijen persönlich. Diese war
überglücklich und sagte spontan:
„Dank eurer Spende können wir
endlich drei neue Rollstühle für unsere
behinderten Boys beschaffen
und den dringend benötigten Orthopädietechniker
anstellen.“ Aus Sri
Lanka zurück, berichtete Dr. Andrea
Lossen ihren rotarischen Freunden:
„Es beeindruckte mich ungemein,
mit welchem Respekt Helena und
Jan ihre Schützlinge behandeln. Ich
bin von ihrer fantastischen Arbeit
und diesem unglaublich guten und
tollen Projekt begeistert.“
Kein Wunder, dass der Hockenheimer
Club erwägt, dort auch künftig
Flagge zeigen und weitere Projekte
zu fördern, die vor allem der Ausbildung
der jungen Behinderten zugutekommen
sollen. gs
Hellabeem, eine Behinderten-Internatsschule
in Sri Lanka, bietet rund 30
behinderten Kindern und Jugendlichen
eine Heimat, versorgt sie medizinisch,
stärkt ihren sozialen Status und gibt
ihnen Chancen zur beruflichen Entwicklung.
Dr. Andrea Lossen (rechts)
informierte vor Ort Helene Heijen, die
Leiterin des Behinderten-Internats, über
die Projektförderzusagen der Fördergemeinschaft
Rotary Club Hockenheim in
Höhe von 4500 Euro. FOTOS: RCH
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